"[Kausch:]Vielleicht sollte man einmal grundsätzlich darüber nachdenken, den Wert von Mitarbeitern als Unternehmenswert mit in die Bilanzen aufzunehmen und nicht nur als Personalkosten, die negativ zu Buche schlagen. Es waren ja die Mitarbeiter, die sich ins Zeug gelegt hatten, um den Konzern fit für eine Übernahme zu machen, als Haim Saban damals verkaufen wollte. Auch die vielen Mitarbeiter, die nun gehen müssen, nachdem alles wie gewünscht geklappt hat.
[FAZ:] Die Mitarbeiter haben die Werte geschaffen, die den Verkaufspreis von Pro Sieben Sat.1 in die Höhe schnellen ließen und jetzt, wo dem Konzern die Schulden für die Übernahme der skandinavischen Gruppe SBS aufgehalst werden, werden ausgerechnet diejenigen, die die Werte geschaffen haben, nach Hause geschickt. Das ist schon ziemlich pervers.
[Kausch:] Ein Medienunternehmen ist meines Erachtens kein Geschäft wie jedes andere. Wer ein Massenmedium betreibt, hat auch eine politische und gesellschaftliche Verantwortung, die vor allem durch Informationssendungen wahrgenommen werden muss. Ich bin überzeugt, dass eine Entwicklung zu mehr Verantwortungsbewusstsein, zu Qualität und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft generell stattfindet. Deshalb kann man sich auch über Qualität neu erfinden und dabei profitabel sein. Nehmen Sie nur mal als profanes Beispiel die Edeka-Kampagne „Wir lieben Lebensmittel“: Ein Bekenntnis zu Qualität und Verantwortung und eine der erfolgreichsten Kampagnen überhaupt. Oder nehmen Sie die „Bionade“ oder die Umweltbank. Die wurden alle belächelt und sind alle erfolgreich. Also: Corporate Social Responsibility ist ein Wert, der von den Menschen zunehmend beachtet wird und sich daher sogar vermarkten lässt. „Geiz ist geil“ wird sich nicht halten. Wer keine Haltung hat, der fällt. Ganz einfaches Gesetz."
30 Juli 2007
Der "Wert" von Mitarbeitern...
...wird dieser Tage bei Sat.1 diskutiert. Der Sender hat kurzfristig einige Informationsformate eingestellt, um die Rendite zu steigern. Betroffen ist auch Nachrichtenchef Thomas Kausch. Im Gespräch mit der FAZ kam er auf den Wert von Mitarbeitern für ein Unternehmen zu sprechen:
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