Gut jede vierte Führungskraft hat wegen unterschiedlicher Wertvorstellungen schon ihren Arbeitgeber gewechselt
Weitere 23 Prozent haben einen Wechsel schon oft erwogen / Keine zehn Prozent der Unternehmen verfügen über ein Werte-Managementsystem / Verantwortung, Vertrauen und Respekt sind die zentralen Werte der jungen Fach- und Führungskräfte
Berlin, 14. Februar 2007 – Die junge Führungskräfte-Generation der 25- bis 45-jährigen legt deutlich mehr Wert auf Werte in der Wirtschaft als vielfach angenommen. Ein Großteil von ihnen ist auch bereit, persönliche Konsequenzen zu ziehen, wenn ihr Arbeitgeber fortwährend gegen ihre persönlichen Wertevorstellungen verstößt. Das ergibt die heute vorgelegte Führungskräftebefragung der „Wertekommission – Initiative für Werte Bewusste Führung e. V.“ in Zusammenarbeit mit dem „Institut für angewandtes Wissen Köln e. V. (iaw-Köln)“.
So gab gut jede vierte der rund 500 befragten Führungskräfte (26,1 Prozent) an, aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen schon den Arbeitgeber gewechselt zu haben. Weitere 23,3 Prozent hatten wegen einer abweichenden Wertekultur schon oft darüber nachgedacht, den Arbeitgeber zu wechseln. Für 43,7 Prozent der Befragten steht zudem fest, dass Werte bei der Auswahl ihres nächsten Arbeitgebers die wesentliche Rolle spielen. Als Hauptgründe für den Konflikt wurden eine ausgeprägte Kennzahlenorientierung und entsprechende Vorgaben seitens der Unternehmensspitze genannt.
Für den Vorstandsvorsitzenden der Wertekommission, Sven Korndörffer, belegen die Ergebnisse eine klare Haltung bei Führungskräften, wenn es um die Einhaltung und Umsetzung von Werten in Unternehmen geht. „Unsere Studie macht deutlich, dass Unternehmen gut beraten sind, sich mit allem Nachdruck mit dem Thema Werte zu befassen.“
Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen zum überwiegenden Teil nicht auf die Erwartungs- und Geisteshaltung der jungen Führungskräfte-Generation eingestellt sind. In nicht einmal zehn Prozent der in der Befragung repräsentierten Unternehmen nehmen die Mitarbeiter ein explizites Werte-Managementsystem wahr. Damit fehlt bei den meisten Unternehmen eine Sensibilität für die vielschichtigen ideellen und moralischen Präferenzen ihrer Mitarbeiter.
Die wichtigsten Werte sind für die junge Manager-Generation Respekt, Mut, Verantwortung, Vertrauen, Nachhaltigkeit und Integrität. Als die zentralen Werte werden Verantwortung von 75,3 Prozent der Befragten, Vertrauen von 68 Prozent und Respekt von 44,9 Prozent angegeben. Die Prägung ihrer persönlichen Wertvorstellungen erfolgte für 81,1 Prozent der Führungskräfte durch das Elternhaus, aber auch für mehr als die Hälfte (52,5 Prozent) durch die Arbeitswelt. Dem Freundeskreis schreiben 48,8 Prozent eine prägende Wirkung zu.
Weitere Ergebnisse der Studie zur Werte-Kultur in deutschen Unternehmen sind im Internet unter www.wertekommission.de und unter www.iaw-koeln.de ebenso abrufbar wie im Blog der Wertekommission unter wertekommission.blogspot.com. Mit der Studie wollen die Initiatoren die Debatte über Werte in der deutschen Wirtschaft intensiv begleiten und den Vorstellungen der jungen Führungskräfte-Generation Nachdruck verleihen. Die Wertekommission will auch verdeutlichen, welche positiven wirtschaftlichen Effekte sich durch eine Werte orientierte Unternehmenskultur erzielen lassen. Das nächste öffentliche Werteforum der Organisation hierzu findet am 22. Februar 2007 ab 19.00 Uhr in Berlin statt.
14 Februar 2007
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