Liebe Freunde und Unterstützer der Wertekommission,
für unsere Initiative neigt sich ein erfolgreiches Jahr 2007 nunmehr dem Ende zu. Wir möchten dies zum Anlass nehmen, um Ihnen sehr herzlich für Ihre Begleitung zu danken. Durch die Unterstützung Vieler konnten wir alle Projekte, die wir für dieses Jahr geplant hatten, auch erfolgreich umsetzen.
So haben wir auch in diesem Jahr wieder spannungsgeladene Werteforen mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin, Stuttgart und Frankfurt ausgerichtet. Des weiteren konnten wir die Studien „Führungskräftebefragung 2007“ und „Letztlich machen Werte Strategien wirksam“ veröffentlichen, die inzwischen vielfach zitiert worden sind. Zudem freuen wir uns darüber, dass wir nun mit unserer bundesweiten Medienkampagne „Demonstrieren Sie Werte“ gleichsam einen öffentlichkeitswirksamen Jahresabschluss und auch einen aktiven Jahresstart präsentieren.
Wir starten mit dem Rückenwind des Jahres 2007 engagiert und aktiv in das Jahr 2008 und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen, die derzeitige hochaktuelle Wertediskussion durch weitere Werteforen und Studien in Deutschland voranzutreiben.
Ihnen und Ihren Familie und Freunden wünschen wir von Herzen ein fröhliches und gleichsam besinnliches Weihnachtsfest und für das Jahr 2008 Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.
21 Dezember 2007
07 Dezember 2007
Ein Manager im Biberkostüm
Ein Manager im Biberkostüm, der Gegensatz zwischen „Kant und Kohle“ und Ehrenkodizes der Mafia – die Diskussion beim 20. Werteforum zur Frage „Wer verantwortet die Werte im Unternehmen?“ war umfassend und häufig überraschend. In Frankfurt hatte 2005 das erste Forum des Vereins stattgefunden, zum kleinen Jubiläum passte daher die Rückkehr in die Main-Metropole sehr gut, fand Kai Hattendorf, der die Teilnehmer und Gäste im begrüßte.
Der Fortschritt in der bundesweiten Wertedebatte der Wirtschaft wurde auch beim Blick auf das Podium deutlich: Wurde vor Jahren noch häufig über die Absichten gesprochen, Werte- und Auditsysteme einzuführen, so stand in Frankfurt vor allem die Frage nach den gemachten Erfahrungen im Mittelpunkt.
„Der Gegensatz Kant oder Kohle gilt nicht mehr“, stellte Moderator Dr. Philipp Busch zum Einstieg fest, und er zitierte Robert Bosch: „Die anständigste Art der Geschäftsführung ist auch die beständigste.“
Dagmar Woyde-Köhler, Leiterin der ENBW-Akademie, beschrieb, wie ihr Unternehmen sich des Themas Wertebewusster Führung angenommen habe. „Wir hatten eine externe Marketingkampagne, in der wir den Kunden vieles versprochen haben. Daraus folgte intern die Frage, wie wir denn diese Kundenversprechen nun auch erfüllen können.“ Seit 2005 beantwortet man dieses mit werteorientierter Mitarbeiterführung. Die Erfahrung bisher: „Der Start ist vergleichsweise einfach, die wesentliche Arbeit besteht darin, die Werte und Leitbilder so in den Alltag zu bekommen, dass sie selbstverständlich werden – und nicht in Vergessenheit geraten.“
Ökonomischen Druck entwickelt die Otto Group beim Thema Werte in der Zusammenarbeit mit Lieferanten. Schon in den 80er Jahren führte das Unternehmen Auditierungssysteme ein, um die Nachhaltigkeit bei den Produzenten sicherzustellen. Doch auch dieses könne nicht fehlerfrei sein, betonte Vorstand Alexander Birken: „Wir stellen uns die Frage, wie engmaschig wir ein solches Netz aufbauen können – wo kriminelle Energie besteht, lassen sich Verstöße nicht komplett verhindern.“ Nach einem Fall von Kinderarbeit beim Subunternehmen eines Lieferanten erweitert Otto sein Auditierungssystem inzwischen auch auf die Zulieferer der Zulieferer.
Einen dritten Weg geht Sebastian Heinemann, Geschäftsführer des Hotels Atlantik in Hamburg. Als er das Haus vor Jahren übernahm, führte er gemeinsam mit den Mitarbeitern des Hauses ein neues Wertebewusstsein ein unter dem Motto „Respekt: Achtung – Mensch!“ – und er scheute davor auch nicht ungewöhnliche Methoden, etwa einen Auftritt im Biberkostüm vor der Belegschaft. Im Alltag setzt er auf kurze 5-Minuten-Meetings zum Thema Werte – und auf eine Wertekarte, die jeder „Atlantianer“ mit sich führt. Dass die neue Kultur neben Werten auch Wert geschaffen hat, zeigen die Wirtschaftsdaten des Hauses ebenso wie die Ergebnisse der regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen.
Kritik an der öffentlichen Wertediskussion, so wie viele Unternehmen sie führen, kam von Andreas Kramer, CEO der Ready Bank: „Das ist mir viel zu sehr PR-geprägt“, kommentierte er Bemühungen mancher Großbanken, sich als „good corporate citizen“ zu positionieren. In seiner Rolle als Bankvorstand versucht er vor allem die Meinungsfreiheit hochzuhalten, denn „es braucht auch und gerade eine Streitkultur in Unternehmen, damit die besten Strategien gefunden werden können.“ Man müsse notfalls auch breit sein, auf eine „ungerechte Rendite“ zu verzichten und sich mit der „gerechten Rendite“ zu begnügen – sonst würden Wertesysteme sehr beliebig – schließlich habe auch die Mafia einen Ehrenkodex.
Für die Wertekommission diskutierte Sven Korndörffer mit – und fasste zusammen, dass Werte im Unternehmen Systeme bräuchten, um umfassend funktionieren zu können. Zudem: „Werte brauchen Gesichter – die Verantwortung für Werte im Unternehmen liegt immer bei den Menschen, die sie vorgeben und vorleben. Und die müssen ganz oben im Unternehmen sitzen.“ Eine Demokratisierung der Verantwortung für Werte müsse verhindert werden, wenn diese wirken sollen.
Hierum ging es auch immer wieder in der abschließenden offenen Diskussion: „Verantwortung für Werte ist nicht teilbar“, war einer der Kommentare aus dem Publikum, und es gab Einigkeit dazu, dass vor allem auch der Nutzen von Leitbildern vermittelt werden muss, wenn diese in einem Unternehmen vom Mitarbeiter akzeptiert werden sollen.
Der Fortschritt in der bundesweiten Wertedebatte der Wirtschaft wurde auch beim Blick auf das Podium deutlich: Wurde vor Jahren noch häufig über die Absichten gesprochen, Werte- und Auditsysteme einzuführen, so stand in Frankfurt vor allem die Frage nach den gemachten Erfahrungen im Mittelpunkt.
„Der Gegensatz Kant oder Kohle gilt nicht mehr“, stellte Moderator Dr. Philipp Busch zum Einstieg fest, und er zitierte Robert Bosch: „Die anständigste Art der Geschäftsführung ist auch die beständigste.“
Dagmar Woyde-Köhler, Leiterin der ENBW-Akademie, beschrieb, wie ihr Unternehmen sich des Themas Wertebewusster Führung angenommen habe. „Wir hatten eine externe Marketingkampagne, in der wir den Kunden vieles versprochen haben. Daraus folgte intern die Frage, wie wir denn diese Kundenversprechen nun auch erfüllen können.“ Seit 2005 beantwortet man dieses mit werteorientierter Mitarbeiterführung. Die Erfahrung bisher: „Der Start ist vergleichsweise einfach, die wesentliche Arbeit besteht darin, die Werte und Leitbilder so in den Alltag zu bekommen, dass sie selbstverständlich werden – und nicht in Vergessenheit geraten.“
Ökonomischen Druck entwickelt die Otto Group beim Thema Werte in der Zusammenarbeit mit Lieferanten. Schon in den 80er Jahren führte das Unternehmen Auditierungssysteme ein, um die Nachhaltigkeit bei den Produzenten sicherzustellen. Doch auch dieses könne nicht fehlerfrei sein, betonte Vorstand Alexander Birken: „Wir stellen uns die Frage, wie engmaschig wir ein solches Netz aufbauen können – wo kriminelle Energie besteht, lassen sich Verstöße nicht komplett verhindern.“ Nach einem Fall von Kinderarbeit beim Subunternehmen eines Lieferanten erweitert Otto sein Auditierungssystem inzwischen auch auf die Zulieferer der Zulieferer.
Einen dritten Weg geht Sebastian Heinemann, Geschäftsführer des Hotels Atlantik in Hamburg. Als er das Haus vor Jahren übernahm, führte er gemeinsam mit den Mitarbeitern des Hauses ein neues Wertebewusstsein ein unter dem Motto „Respekt: Achtung – Mensch!“ – und er scheute davor auch nicht ungewöhnliche Methoden, etwa einen Auftritt im Biberkostüm vor der Belegschaft. Im Alltag setzt er auf kurze 5-Minuten-Meetings zum Thema Werte – und auf eine Wertekarte, die jeder „Atlantianer“ mit sich führt. Dass die neue Kultur neben Werten auch Wert geschaffen hat, zeigen die Wirtschaftsdaten des Hauses ebenso wie die Ergebnisse der regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen.
Kritik an der öffentlichen Wertediskussion, so wie viele Unternehmen sie führen, kam von Andreas Kramer, CEO der Ready Bank: „Das ist mir viel zu sehr PR-geprägt“, kommentierte er Bemühungen mancher Großbanken, sich als „good corporate citizen“ zu positionieren. In seiner Rolle als Bankvorstand versucht er vor allem die Meinungsfreiheit hochzuhalten, denn „es braucht auch und gerade eine Streitkultur in Unternehmen, damit die besten Strategien gefunden werden können.“ Man müsse notfalls auch breit sein, auf eine „ungerechte Rendite“ zu verzichten und sich mit der „gerechten Rendite“ zu begnügen – sonst würden Wertesysteme sehr beliebig – schließlich habe auch die Mafia einen Ehrenkodex.
Für die Wertekommission diskutierte Sven Korndörffer mit – und fasste zusammen, dass Werte im Unternehmen Systeme bräuchten, um umfassend funktionieren zu können. Zudem: „Werte brauchen Gesichter – die Verantwortung für Werte im Unternehmen liegt immer bei den Menschen, die sie vorgeben und vorleben. Und die müssen ganz oben im Unternehmen sitzen.“ Eine Demokratisierung der Verantwortung für Werte müsse verhindert werden, wenn diese wirken sollen.
Hierum ging es auch immer wieder in der abschließenden offenen Diskussion: „Verantwortung für Werte ist nicht teilbar“, war einer der Kommentare aus dem Publikum, und es gab Einigkeit dazu, dass vor allem auch der Nutzen von Leitbildern vermittelt werden muss, wenn diese in einem Unternehmen vom Mitarbeiter akzeptiert werden sollen.
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Woyde-Köhler
03 Dezember 2007
"Doing well by being rather nice"
...überschreibt der "Economist" ein Portrait des SAS-Gründers und CEOs Jim Goodnight
"Every aspect of life on the large, leafy SAS campus in Cary, North Carolina, is designed to bring the best out of employees by treating them well."
Damit wurde das Unternehmen zum Vorbild - gerade für Google, das derzeit im Ruf steht, die arbeitnehmerfreundlichsten Arbeitsplätze in den USA zu haben.
Goodnights Motive für diese Art der Mitarbeiterbetreuung beschreibt das Magazin direkt danach:
"Not surprisingly, employees tend to stick around, which means SAS has to be careful whom it recruits and severe in dealing with mistakes: a philosophy that Mr Goodnight calls “Hire hard, manage open, fire hard.” The tall Southerner may be soft-spoken, but he is no softy. The purpose of treating his employees well is to succeed in business. The average rate of staff turnover at SAS is around 4% a year, compared with around 20% in the software industry as a whole. A few years ago a business-school professor calculated that this alone saved SAS $85m a year in recruitment and training costs."
Womit wir einen weiteren Beleg haben für die These der Wertekommission, dass wertebewusstes Verhalten ökonomische Werte schafft.
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Für erstes Aufsehen...
...sorgt inzwischen unsere Werbekampagne zu den sechs Werten, für die wir in der Wertekommission werben. So schreibt der "Horizont":
"Der Verein Wertekommission hat eigene Vorstellungen davon, was einen guten Wirtschaftslenker ausmacht. Welche das genau sind, darüber informiert die Organisation nun in einer Anzeigenkampagne.In den Motiven der Düsseldorfer Agentur Red Cell werden Eigenschaften wie Mut, Verantwortung und Integrität als Grundlage unternehmerischen Erfolgs gepriesen."
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