27 Februar 2007

Mehr Medienecho zur "Führungskräftebefragung"

Die Besucher des Werteforums in Berlin konnten die frisch gedruckte Print-Ausgabe unserer Führungskräftebefragung vergangene Woche mitnehmen - während die Ergebnisse weiter in den Medien zitiert werden.

Die "Financial Times Deutschland" veröffentlicht heute im Internet ihren Artikel zur Studie. Unter der Überschrift "Die Ritterlichen" beginnen die Autoren Michael Prellberg und Benno Stieber mit dem Beispiel von Philipp Daniel Merckle:

"Zum Auftakt hat Philipp Daniel Merckle ein paar Manager an die Luft gesetzt. Die Praxis, Ärzte mit fragwürdigen Rabatten und Vergünstigungen zu animieren, ihren Patienten die Medikamente von Ratiopharm zu verschreiben, beendete der neue Chef auf einen Schlag. Den Mitarbeitern machte Merckle klar, dass Umsatz wichtig ist, aber nicht um jeden Preis. Ratiopharm stehe für Werte - es seien die Mitarbeiter, die diese Werte lebten.

Moral vor Umsatz: Schon munkelt die Branche, mit diesem Ansatz werde Ratiopharm seine Position als zweitgrößter deutscher Generikahersteller verlieren. Der 40-jährige Merckle gilt ihnen als naiv, als "Traumtänzer". Der lässt sich nicht beirren: "Echter Erfolg kann nur auf ethischer Grundlage beruhen." "

In den Mittelpunkt stellen die Autoren das Ergebnis, dass viele Führungskräfte bereit sind, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, wenn die Werte nicht stimmen:

"Jeder zweite Manager sagt von sich, aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen einmal den Arbeitsplatz gewechselt oder zumindest ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht zu haben. Und wenn es "nur" der Wechsel in die innere Emigration ist. Einer der befragten Manager erzählte von einem internen Vorstellungsgespräch, in dem er sagte, seinen künftigen Mitarbeitern Werte vorgeben und vorleben zu wollen. "Die Antwort der Personalabteilung war: Das gehört nicht zu den typischen Führungsaufgaben in unserem Unternehmen." Die Stelle wurde anderweitig besetzt.

Die Stelle des wertebewussten Managers wird voraussichtlich auch bald ausgeschrieben werden - wenn der zu einem anderen Arbeitgeber wechselt. Das gelte besonders für Branchen, in denen Arbeit und Privates immer mehr zusammenfließen."

Und Blogger Frank Walzel befasst sich in seinem Blog mit den Zielen unserer Initiative und kommt zu dem Schluss:

"Auch wenn Kritiker der Initiative vorwerfen mögen, dass das doch alles furchtbar kitschig klingt, wünsche ich den Machern den größtmöglichen Erfolg. Das ist UnternehmensGeist wie er ihm Buche steht!"

26 Februar 2007

Werteforum in Berlin: "Führungskräfte sind Paradoxiekünstler"

Ein voller Saal, eine sehr lebhafte Diskussion und anregende Gespräche bis um Mitternacht - das Werteforum der Wertekommission in Berlin war ein voller Erfolg.

Rund 100 Gäste waren dabei, als Moderatorin Corinna Lampadius die Runde im Hause des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands mit einem Zitat von Angela Merkel eröffnete: "Werte sind der Kitt" unserer Gesellschaft. Unter der Überschrift "Generation W - wie erfolgreich kann wertebewusste Führung sein?" drehte sich dann die Diskussion zunächst um die Erwartungen, die gerade jüngere Führungskräfte an die Unternehmen haben, für die sie arbeiten. Kai Hattendorf aus dem Vorstand der Wertekommission fasste dazu zentrale Ergebnisse der Führungskräftebefragung vor, die der Verein mit dem Institut für angewandtes Wissen in Köln erarbeitet hat. Jüngere Führungskräfte seien durch andere gesellschaftliche Debatten geprägt als die Älteren - daraus erwachse ein anderes Selbstverständnis dieser Generation. So stünde bei den jüngeren gerade der Aspekt der Nachhaltigkeit neben den Top-Werten Verantwortung, Vertrauen und Respekt hoch im Kurs.

"Diese Werte gehören in den Kopf jeder Führungskraft", unterstrich auch Bernhard Fischer-Appelt, dem es jedoch um mehr geht. Diese Werte seien eigentlich selbstverständlich - und daher ungeeignet, um die im Unternehmen besonders zu postulieren. "Da setze ich lieber auf aktivere, nach vorne blickende, aufmunternde Begriffe."

Generell aber stellt sich das Problem, dass Werte in Unternehmen schwierig zu vermitteln seien - schon rein operativ: "Wie machen wir denn einen Wert wie Vertrauen begreiflich?", fragte Uli Mayer-Johannsen - und als Chief design Officer hatte sie gleich eine Antwort parat: Man müsse bei der Vermittlung auf sinnliche Bilder setzen, nicht nur auf Texte und Charts. "Bei der Bebilderung von Vertrauen fällt mir sofort ein Motiv von Bergsteigern ein, die sich aufeinander verlassen müssen - die sich vertrauen müsen."

Entscheidend sei es, Werte im Unternehmen zu er-leben, unterstrich Carsten K. Rath. Er lässt seine Mitarbeiter jeden Tag für zehn Minuten zusammenkommen und sich austauschen, ehe sie sich den Kunden zuwenden. rath ist auch überzeugt, dass gute ökonomische Kennzahlen auf wertegerechtem Handeln basieren: "Mein Anspruch ist es, im meinem Markt die Ertragsführerschaft zu erreichen. Dazu brauche ich aber erst einmal die Qualitätsführerschaft, und aus ihr folgend die Marktführerschaft - und dafür brauche ich Werte in meinem Unternehmen."

In der lebhaften Diskussion zwischen Publikum und Panel stand die Frage im Mittelpunkt, inwieweit es für eigentümergeführte Unternehmen leichter sei, nachhaltig und werteorientiert zu sein, als für börsennotierte Kapitalgesellschaften. Interessanterweise widersprachen gerade die vertreter der Kapitalgesellschaften dieser Sichtweise - mit zwei Argumenten: Zum einen sei es durch regulatorische Anforderungen inzwischen so, dass Unternehmen ihr Verhalten in sekhr vielen Bereichen transparent machen müssten, in denen sie das früher vermeiden konnten - was auch dazu führe, dass das Fehlverhalten einzelner Unternehmen sehr viel häufiger öffentlich werde. Zum anderen seien die unmittelbaren Investoren nur eine von mehreren Stakeholdergruppen börsennotierter Unternehmen: Kunden, Mitarbeiter und Medien hätten mittelbar ebenfalls einen stetig steigenden Einfluß auf die Börsennotierungen von Unternehmen. Ein Teilnehmer der Diskussion fasste das mit dem passenden Bild zusammen: "Wir müssen den Homo Oeconomicus ergänzen durch den Homo Emotionalis."

Das nächste Werteforum wird im Mai in Stuttgart stattfinden.

23 Februar 2007

"Unternehmen geben sich moralisch"



So titelt heute die Süddeutsche Zeitung und fasst im dazugehörigen Artikel die Ergebnisse einer europaweiten Umfrage unter 500 Unternehmen zusammen.

Tenor: Europas Konzerne glauben, dass sie zunehmend auf Moral und Gesetz achten müssen. Die Unternehmen würden bei sich selber "einigen Nachholbedarf" sehen beim Versuch, den steigenden Anforderungen nachzukommen.

Ökonomisch versprechen sich die Unternehmen erhebliche Vorteile, wenn sie stärker auf die Einhaltung ethischer und gesetzlicher Verpflichtungen achten:

"So sollen sich Ansehen und Wettbewerbsfähigkeit verbessern, der Stolz und die Loyalität der Mitarbeiter wachsen und die Treue der Kunden zunehmen. Doch sind viele Firmen skeptisch, ob künftig erheblich mehr Geld für solche Anliegen zur Verfügung stehen wird."

Der Bericht stützt eine These, die gestern bei unserem Werteforum in Berlin wiederholt genannt wurde: Dass Werteverstöße in Großkonzernen derzeit so häufig publik werden und breit öffentlich debattiert werden, ist eine Folge der schärferen Reporting-Richtlinien für börsennotierte Unternehmen.

Zum Werteforum an dieser Stelle demnächst noch mehr.

20 Februar 2007

Pressemitteilung zum Werteforum in Berlin

Wertekommission diskutiert in Berlin über die „Generation W“

Berlin, 20. Februar 2007. Als eines der ersten Länder hat Deutschland die Bedeutung der Einhaltung von Werten im Unternehmensalltag erkannt, adressiert und öffentlich zur Diskussion gestellt. Deutsche Unternehmen fokussieren sich auf Werte bewusste Führung und ahnden zunehmend Verstöße gegen Werte wie Nachhaltigkeit, Integrität, Vertrauen, Respekt, Mut und Verantwortung. Nach einer aktuellen Führungskräftebefragung der „Wertekommission – Initiative für Werte Bewusste Führung e. V.“ in Zusammenarbeit mit dem „Institut für angewandtes Wissen Köln e. V. (iaw-Köln)“ sind junge Führungskräfte zunehmend bereit, persönliche Konsequenzen zu ziehen, wenn ihr Arbeitgeber fortwährend gegen Wertevorstellungen, auch gegen ihre persönlichen Wertevorstellungen verstößt.

„Generation W – Wie erfolgreich kann Werte bewusste Führung sein?“

Unter diesem Thema diskutieren Uli Mayer-Johanssen, Meta Design AG, Bernhard Fischer-Appelt, Fischer Appelt Kommunikation GmbH, Carsten K. Rath, Arabella Hotel Holding International und Kai Hattendorf, Wertekommission – Initiative Wertebewusste Führung, über die Relevanz von Werten und werte bewusster Führung für Innovationsfähigkeit, Geschäftserfolg und Kultur von Unternehmen und damit für deren Wettbewerbsfähigkeit. Die Runde wird moderiert von der TV-Moderatorin Corinna Lampadius.

Interessierte Medienvertreter melden sich bitte hier an.

19 Februar 2007

Reaktionen auf unsere Führungskräftebefragung

In der deutschen Blogosphäre haben inzwischen einige Autoren unsere Studie aufgegriffen - daher an dieser Stelle eine kleine "Blog-Schau":

Jörg Petermann , der vergangene Woche auch auf dem Nextperts-Frühstück von PR-Blogger Klaus Eck zum Thema Authentizität referiert hat, setzt sich ausführlich mit unserer Untersuchung auseinander. Sein Fazit :
"Das vorliegende Studienpapier sorgt aus meiner Sicht für einzigartige Querverbindungen und legt wesentliche Zusammenhänge zwischen menschlichen Verhaltensweisen und der Kommunikationskultur in Unternehmen offen."

Frank Hamm hätte Wirtschaftsvertretern so ohne weiteres gar nicht zugetraut, dass sie sich mit Werten beschäftigen, nun aber blickt er gespannt nach vorne:
"In etwa 21 Jahren werde ich die (derzeitige) Altersgrenze von 67 Jahren erreichen. Dann bin ich schon ganz gespannt darauf, welche Werte Vorstandsriegen dann haben werden. Und wie sie diese dann leben und vertreten."

Und die Publikation "Media & Marketing" hat unsere Führungskräftebefragung in ihrer Studiendatenbank eingestellt. Sie zieht das Fazit:
"Die junge Führungskräfte-Generation der 25- bis 45-jährigen legt deutlich mehr Wert auf Werte in der Wirtschaft als vielfach angenommen. Ein Großteil von ihnen ist sogar bereit, persönliche Konsequenzen zu ziehen, wenn der Arbeitgeber fortwährend gegen ihre persönlichen Wertevorstellungen verstößt."

Für alle, die sich nun die gesamte Studie ansehen wollen: Hier geht es zum Download.

16 Februar 2007

Heute in der FTD...


...geht es beim wie so oft wunderbaren "Alex"-Cartoon um Ethik in der Megabank. Eine ähnliche Unternehmenseinstellung, wie die Protagonisten Alex und Christian sie hier erleben, haben auch zahlreiche Teilnehmer unserer Führungskräftebefragung bei ihren Unternehmen zumindest teilweise wahrgenommen.

14 Februar 2007

Ergebnisse der "Führungskräftebefragung 2007"


Heute haben wir in der "Financial Times Deutschland" die ersten Ergebnisse der "Führungskräftebefragung 2007" vorgestellt, die die Wertekommission gemeinsam mit dem "Institut für angewandtes Wissen (iaw Köln)" durchgeführt hat.

Rund 500 Fach- und Führungskräfte haben sich an der groß angelegten Umfrage beteiligt.

Hier einige zentrale Ergebnisse:

Die Führungskräfte von morgen legen nicht weniger, sondern mehr Wert auf Werte. Als Ort, an dem Werte gelebt werden sollten, ist ihnen gleich nach der Familie der Arbeitsplatz am wichtigsten - eine Feststellung, die quer zu allen pessimistischen Diskussionen liegt, die die Moral auf dem Rückzug aus den Unternehmen sehen.

Als zentral werden Verantwortung (75% der Nennungen), Vertrauen (68%) und Respekt (53%) bezeichnet. Die Führungskräfte erachten aber ein sehr breites Set von Werten für wichtig. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht ein eng definiertes Werteset in den Blick nehmen, sondern eine Sensibilität für verschiedene ideelle und moralische Präferenzen ihrer Mitarbeiter aufbauen sollten.

Während die 46- bis 55jährigen Mut und Integrität mehr Bedeutung zuweisen als die 26- bis 35jährigen, betonen Letztere Respekt und Nachhaltigkeit. Ein Generationswechsel: Die Jüngeren sind durch andere gesellschaftliche Debatten geprägt und sie bringen hohe Erwartungen an eine langfristige Orientierung unternehmerischen Handelns mit.

Insgesamt ist es ein ernst zu nehmendes Warnsignal, welch’ geringe Bedeutung Mut als klassische unternehmerische Kerntugend im Unternehmen hat.

Nicht einmal 12% der Befragten sehen das gesellschaftliche Handeln insgesamt von Verantwortung geprägt. Dennoch erfolgt kein „Rückzug ins Private“ aber umso höhere Erwartungen werden an die eigenen Unternehmen gerichtet.

Damit wächst auch die Chance der Unternehmen, die eigene Marke fest mit Werten zu verknüpfen. Werte als Marketinginstrument zu nutzen, reicht aber nicht aus. Führungskräfte bewerten derartige Taktiken negativ.

Wenn nach Gründen für Konflikte zwischen Werten und Managementalltag gefragt wird, stehen an erster Stelle eine ausgeprägte Kennzahlenorientierung und entsprechende Vorgaben seitens der Unternehmensspitze. Die Führungskräfte wissen, dass die Spielräume für werteorientiertes Management in hohem Maße auch durch Kunden und Wettbewerber bestimmt werden.

Umso wichtiger ist das Bewusstsein dafür, dass Werte positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit haben. Dies hängt u. a. mit dem Wettbewerb um engagierte, flexible und belastbare junge Führungskräfte zusammen (Stichwort: Demografischer Wandel). Immerhin 50% der Befragten äußern, dass sie aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen bereits den Arbeitsplatz gewechselt oder über einen Wechsel nachgedacht zu haben.

Weitere Zusammenhänge zwischen Werten und Wert-Schöpfung wurden in der Befragung genannt. Dazu gehörte, dass sichtbar gelebte Werte von Geschäftspartnern aus anderen Kulturen hoch geschätzt werden. Sie erhöhen die Berechenbarkeit des Partners. Ein Unternehmen, dass Werten eine hohe Bedeutung einräumt, wird kulturelle Differenzen schneller überbrücken und besser langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen können.

Noch sind Werte ein „weiches“ Führungsthema, das nicht fest mit Incentive-Systemen, Gratifikationen oder Sanktionen verknüpft ist. Keine zehn Prozent der Unternehmen verfügen über ein explizites Werte-Managementsystem. Die Werteorientierung von Führungskräften ist aber kein Randthema für Weiterbildungsseminare. Sie ist eine Querschnittsaufgabe des Human Resources Managements, der Bewertungsverfahren und der Unternehmensorganisation insgesamt.


Die Ergebnisse der Studie werden auch bei unserem kommenden Werteforum am 22. Februar in Berlin im Mittelpunkt stehen.

Pressemitteilung zur Führungskräftebefragung

Gut jede vierte Führungskraft hat wegen unterschiedlicher Wertvorstellungen schon ihren Arbeitgeber gewechselt

Weitere 23 Prozent haben einen Wechsel schon oft erwogen / Keine zehn Prozent der Unternehmen verfügen über ein Werte-Managementsystem / Verantwortung, Vertrauen und Respekt sind die zentralen Werte der jungen Fach- und Führungskräfte

Berlin, 14. Februar 2007 – Die junge Führungskräfte-Generation der 25- bis 45-jährigen legt deutlich mehr Wert auf Werte in der Wirtschaft als vielfach angenommen. Ein Großteil von ihnen ist auch bereit, persönliche Konsequenzen zu ziehen, wenn ihr Arbeitgeber fortwährend gegen ihre persönlichen Wertevorstellungen verstößt. Das ergibt die heute vorgelegte Führungskräftebefragung der „Wertekommission – Initiative für Werte Bewusste Führung e. V.“ in Zusammenarbeit mit dem „Institut für angewandtes Wissen Köln e. V. (iaw-Köln)“.

So gab gut jede vierte der rund 500 befragten Führungskräfte (26,1 Prozent) an, aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen schon den Arbeitgeber gewechselt zu haben. Weitere 23,3 Prozent hatten wegen einer abweichenden Wertekultur schon oft darüber nachgedacht, den Arbeitgeber zu wechseln. Für 43,7 Prozent der Befragten steht zudem fest, dass Werte bei der Auswahl ihres nächsten Arbeitgebers die wesentliche Rolle spielen. Als Hauptgründe für den Konflikt wurden eine ausgeprägte Kennzahlenorientierung und entsprechende Vorgaben seitens der Unternehmensspitze genannt.

Für den Vorstandsvorsitzenden der Wertekommission, Sven Korndörffer, belegen die Ergebnisse eine klare Haltung bei Führungskräften, wenn es um die Einhaltung und Umsetzung von Werten in Unternehmen geht. „Unsere Studie macht deutlich, dass Unternehmen gut beraten sind, sich mit allem Nachdruck mit dem Thema Werte zu befassen.“

Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen zum überwiegenden Teil nicht auf die Erwartungs- und Geisteshaltung der jungen Führungskräfte-Generation eingestellt sind. In nicht einmal zehn Prozent der in der Befragung repräsentierten Unternehmen nehmen die Mitarbeiter ein explizites Werte-Managementsystem wahr. Damit fehlt bei den meisten Unternehmen eine Sensibilität für die vielschichtigen ideellen und moralischen Präferenzen ihrer Mitarbeiter.

Die wichtigsten Werte sind für die junge Manager-Generation Respekt, Mut, Verantwortung, Vertrauen, Nachhaltigkeit und Integrität. Als die zentralen Werte werden Verantwortung von 75,3 Prozent der Befragten, Vertrauen von 68 Prozent und Respekt von 44,9 Prozent angegeben. Die Prägung ihrer persönlichen Wertvorstellungen erfolgte für 81,1 Prozent der Führungskräfte durch das Elternhaus, aber auch für mehr als die Hälfte (52,5 Prozent) durch die Arbeitswelt. Dem Freundeskreis schreiben 48,8 Prozent eine prägende Wirkung zu.

Weitere Ergebnisse der Studie zur Werte-Kultur in deutschen Unternehmen sind im Internet unter www.wertekommission.de und unter www.iaw-koeln.de ebenso abrufbar wie im Blog der Wertekommission unter wertekommission.blogspot.com. Mit der Studie wollen die Initiatoren die Debatte über Werte in der deutschen Wirtschaft intensiv begleiten und den Vorstellungen der jungen Führungskräfte-Generation Nachdruck verleihen. Die Wertekommission will auch verdeutlichen, welche positiven wirtschaftlichen Effekte sich durch eine Werte orientierte Unternehmenskultur erzielen lassen. Das nächste öffentliche Werteforum der Organisation hierzu findet am 22. Februar 2007 ab 19.00 Uhr in Berlin statt.

12 Februar 2007

Trendtag zum Thema "Werte statt Preise"

Die Beschäftigung mit Werten ist trendy - und wird zunehmend anscheinend auch für Zukunftsforscher und Marketingexperten zum aktuellen Thema. So stellt das Hamburger Trendbüro von Professor Peter Wippermann seinen 12. Trendtag am 8. Mai in Hamburg unter das Thema "Karma Kapitalismus - Werte statt Preis". Als Keynote Speaker angekündigt ist Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus. Das aktuelle Programm gibt es hier.

06 Februar 2007

Die 10 Erfolgsregeln des Heiner Brand

Deutschland ist Handball-Weltmeister - und hinter dem sportlichen Erfolg von Bundestrainer Heiner Brand steht nicht zuletzt eine klare Werteorientierung in seiner Arbeit.

In der Bild-Zeitung stehen heute die "zehn Erfolgsregeln" des Trainers - dabei auch Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit, zwei Begriffe, für die wir uns auch in der Wertekommission einsetzen.
Zum Verantwortungsbewusstsein sagt der Trainer:
„Man muss Fehler auf sich nehmen und daraus lernen. Das sage ich auch meinen Spielern. Sie müssen Verantwortung übernehmen. Daran wächst man. Als Trainer kommt noch ein gewisses Schutzbewusstsein dazu. Ich muss auch schon mal Fehler der anderen übernehmen. Auch das schadet im Leben manchmal nicht.“

Und zum Thema Verlässlichkeit schreibt Brand:
„Stehe zu dem, was du sagst. Halte Deine Versprechen. Der Partner muss Dich einschätzen können – wie auch der Spieler seinen Nebenmann im Mannschafts-Sport. Man sollte nicht zu extremen Verhaltensweisen neigen.“

Wir sind Handball-Weltmeister - und die Mannschaft liefert damit einen weiteren Beleg dafür, dass konsequent gelebte Werte tatsächlich Wert und Erfolge schaffen - in der Wirtschaft ebenso wie im Sport.

02 Februar 2007

Erst Diskussion - jetzt gibts Theater

In Hamburg fand am vergangenen Mittwoch die erste öffentliche Veranstaltung des neuen Atlantic Forum e.V. statt. Im voll besetzten Festsaal des Atlantic Hotels an der Außenalster diskutierten der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily, die Schauspielerin Minh-Khai Phan-Thi und TV-Produzent Martin Hoffmann über Familie und den Wert von Freizeit. Es moderierte Corinna Lampadius.

Neben den Foren will der neue Verein, bei dem die Wertekommission im Kuratorium vertreten ist, auch konkret daran arbeiten, dass Jugendliche sich mit dem Thema Werte befassen - aktiv und praktisch. Dazu wird mit dem Deutschen Schauspielhaus als Partner ein theaterprojekt gestartet, in dem mehr als 70 Kinder und Jugendliche in den kommenden Monaten das Stück "Der Herr der Fliegen" einstudieren werden. Das Schauspielhaus wird mit dieser Aufführung seine neue Spielzeit 2007/2008 eröffnen. Hier steht näheres.